Die Gründe bzw. Auslöser für einen trägen Darm sind relativ gut bekannt, aber das macht es nicht weniger beunruhigend, wenn ein träger Stuhl oder Verstopfungssymptome auftreten. Trotz aller Bemühungen kann ein träger Stuhl ohne Vorwarnung und genau dann auftreten, wenn du es am wenigsten erwartest. Dies kann zu Frustration, Sorge und manchmal sogar zu Schamgefühlen führen. Umso wichtiger ist es, sich daran zu erinnern, dass man nicht allein ist und dass Hilfe zur Verfügung steht.
Es gibt verschiedene Ursachen für einen trägen Stuhl, von denen sich einige z. B. durch eine Änderung der Lebensweise oder der Ernährung beheben lassen:3
Bewegungsmangel wird als mögliche Ursache für einen trägen Stuhl oder Verstopfungssymptome diskutiert. Besonders im Alter scheint es einen Zusammenhang zwischen Verstopfung und Bewegungsmangel zu geben. Aber z. B. auch bei Kindern und Menschen mit einer Parkinsonerkrankung zeigt sich eine Assoziation zwischen körperlicher Inaktivität und Verstopfung. Experten empfehlen daher als eine Basismaßnahme, körperliche Inaktivität zu vermeiden.
Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann sich auch auf die Verdauung auswirken. Laut der deutschen Gesellschaft für Ernährung ist für Gesunde eine tägliche Flüssigkeitszufuhr von mindestens 1,3 bis 1,5 Litern über Getränke empfehlenswert. Es konnte gezeigt werden, dass bei Gesunden eine Reduktion der Trinkmenge die Häufigkeit des Stuhlgangs und die Stuhlmenge reduziert haben. Deshalb sollte man bei Symptomen eines trägen Darms besonders auf die Einhaltung der täglich empfohlenen Flüssigkeitszufuhr achten.
Auch ein Mangel an Ballaststoffen kann ein Faktor für Verstopfung sein. Ballaststoffe wirken sich durch verschiedene Mechanismen positiv auf die Verdauung aus. Z. B. erhöhen sie die Stuhlmenge, verbessern durch ihren Wassergehalt die Stuhlkonsistenz und sie beschleunigen den Stuhltransport durch den Darm. So kannst du die Stuhlfrequenz erhöhen bzw. Verstopfungssymptome reduzieren. Erwachsenen wird eine tägliche Ballaststoffzufuhr von 30 g/Tag empfohlen.
Während diese Faktoren durch eine Anpassung des Lebensstils beeinflusst werden können, sind andere Ursachen möglicherweise schwieriger anzugehen:3
Einige Medikament bzw. deren Nebenwirkungen und auch bestimmte Erkrankungen z. B. des Nervensystems können zu Verstopfungsbeschwerden führen. Zu den Medikamenten mit Verstopfungspotenzial gehören u. a. Opioide, Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertensiva), Antidepressiva oder Allergiemittel (Antihistaminika). Gerade Arzneimittel, die aufgrund einer chronischen Erkrankung regelmäßig eingenommen werden müssen, lassen sich schwer vermeiden. Auch verschiedene Erkrankungen wie z. B. ein Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Diabetes mellitus, Demenz oder eine Schilddrüsenunterfunktion können zu einer Verstopfung führen. Wir raten dir, bei Symptomen eines trägen Stuhls immer deinen Arzt zu kontaktieren.